Nero’s Friends: Eine neue Alternative Band auf dem Weg zum Erfolg. Beim STROBO:Interview in ihrem Bandhaus wird klar, die Jungs haben einfach Bock auf Mukke. Außerdem verraten die vier Freunde aus Gelsenkirchen, wer ihre musikalischen Vorbilder sind, wann sie ihr erstes Album releasen und wer Nero überhaupt ist.
STROBO: Hey, Nero’s Friends – wer ist eigentlich dieser Nero?
Malte: Nero ist der Hund meiner Familie und auch der Hund, den wir alle ins Herz geschlossen haben. Nero steht sinnbildlich für diese Band. Die Promenadenmischung, die er ist, spiegelt gleichzeitig unsere Musik wider.
STROBO: Und wer von euch ist auf den Namen gekommen?
Malte: Wir haben das alle zusammen überlegt. Es war zu einer Zeit, wo sich ein paar Freunde von uns auch „and Friends“ genannt haben. Wir haben gesagt, wir wollen eine Band und wir nehmen diesen Hund sinnbildlich als Bandleader.
Johann: Als erstes hießen wir auch Nero and Friends, aber das war eher so humoristisch. Und irgendwann war klar, wir wollen daraus was Größeres machen und haben dann das „and“ weggemacht, damit es nicht so generisch klingt.
STROBO:Inside: „Nero’s Friends“
Nero’s Friends: Dahinter stehen Malte am Bass und Gesang, die Brüder Johann und Paul am Schlagzeug und der Rhythmus-Gitarre sowie Moritz an der Leadgitarre. Die vier Jungs kommen aus Gelsenkirchen. 2021 haben sie ursprünglich als Coverband angefangen, dann aber schnell den Spaß an eigenen Songs entdeckt.
Vom Covern zur eigenen Musik
STROBO: Wie hat es mit euch angefangen? Ihr habt einfach zusammengespielt und dann gemerkt, es funktioniert echt gut zusammen?
Moritz: Wir haben eigentlich als Coverband angefangen und hießen da halt noch Nero and Friends und während Corona haben wir angefangen Lieder zu schreiben. Wir haben vorher schon mal ein Lied aufgenommen und uns während Corona überlegt: „Lass uns das doch einfach mal machen.“ Wenn nicht jetzt, wann dann. Nach dem Sommer 2021 haben wir Proberäume gesucht und im Oktober hier in unser Bandhaus gekommen und dachten uns, wir nehmen in einem Semester ein Album auf.
Malte: Hat nicht so schnell geklappt.
STROBO: Okay, ohne groß nachzudenken: Eure Band in einem Satz.
Moritz: Wir sind eine Band aus vier jungen Musikern.
Paul: Punkt.
Moritz: Nein, nein, nein. Wir sind eine Band aus vier jungen Musikern, die aus unterschiedlichen Musikrichtungen kommen mit unterschiedlichen Einflüssen, die es versuchen und schaffen, das auf einen Nenner zu bringen und einfach Spaß daran haben, Musik zu machen und die Leute zu begeistern, sie mitzureißen.
Die Mischung macht’s – Musik zwischen den Genres
STROBO: Und wie würdet ihr den musikalischen Stil von Nero’s Friends beschreiben?
Malte: Das ist einfach.
Alle zusammen: Alternative Rock.
Malte: Eine Mischung aus Indie, aus Pop-Punk, aus anderen Genres – aber im Allgemeinen kann man schon sagen, dass es Alternative Rock ist.
STROBO: Ist das die Musik, die bei euch auch privat läuft?
Moritz: Ich glaube, die Musik, die wir machen, ist nicht immer die Musik, die wir privat hören. Aber wenn man weiß, woher die Einflüsse kommen, hört man die in unserer Musik.
STROBO: Wer sind denn eure musikalischen Vorbilder?
Paul: Von Billy Talent der Gitarrist Ian D’sa und Sam Fender, was das Gitarre spielen angeht.
Johann: Bei mir der Drummer von Turnstile Daniel Feng und Chad Smith von den Red Hot Chili Peppers.
Malte: Bei mir sind es Billy Joel und Sting mit Police zusammen, die finde ich super.
Moritz: Wenn es um Akustikgitarre geht, sind es Mumford and Sons und John Butler. Und bei der E-Gitarre stehe ich sehr auf Jimi Hendrix oder John Mayer.
Nero’s Friends: „Viel Liebe, viel Liebe. Sehr romantisch.“
STROBO: Wie entsteht bei euch ein neuer Song?
Moritz: Jemand kommt mit einer Idee, die größer oder kleiner ist und am Ende werkeln alle gleich viel dran herum. Das meiste, was dann mal steht, wenn jemand mit einer neuen Idee ankommt, ist der Text oder eine Melodie.
STROBO: Was beeinflusst eure Songtexte?
Paul: Viel Liebe, viel Liebe. Sehr romantisch.
Malte: Für mich war der Text oft schwierig. Mir war die Musik superwichtig.
STROBO: Welche Erfahrungen haben euch besonders geprägt in eurer Bandgeschichte?
Paul: Der HPS Band Contest auf jeden Fall. Es war eine krasse Erfahrung, in der ausverkauften Live Music Hall zu spielen. Und auch kleinere Konzerte, die wir gespielt haben. Wir haben jetzt im Sommer in Essen am Domplatz gespielt und es waren nicht so viele Leute am Anfang. Aber viele sind vorbeigelaufen und dann stehen geblieben, um zuzuhören. Das war schon beeindruckend, dass wir Leute mit unserer Energie ziehen können.
Malte: Ja, und wie viele wir da gezogen haben. Das waren bestimmt 200,300 Menschen, die dazu kamen. Ich finde, das ist eine der schönsten Sachen, die man merkt. Wir machen unsere eigene Musik und haben echt viele Menschen, die immer dabei sind. Wir treten selten vor wenigen Leuten auf.
STROBO: Was ist denn euer Lieblingssong aus euren eigenen Songs?
Paul: Man muss natürlich unterscheiden zwischen live gespielt und auf dem Album. Auf dem Album ist es jetzt gerade „Undone“, der ist auch noch nicht draußen. Von den Songs, wie wir sie live spielen und von der Energie ist es „Summersong“.
Moritz: Also ich finde „Show me“ live richtig krass, weil der so interaktiv ist. Und „Waterfalls“, der ist zwar nicht so interaktiv. Aber die Leute können den Text einfach auswendig und singen den von vorne bis hinten mit.
Im Rampenlicht
STROBO: Eure Live-Auftritte habt ihr ja schon angesprochen. Erinnert ihr euch noch an euren ersten Auftritt?
Paul: Der war 2021 in einer lokalen Kneipe, in der wir gerne das ein oder andere Mal ein Bierchen getrunken haben. Und dann haben wir da öfters mal Schocken gespielt und dann … Ja, wie kam das?
Malte: Wir haben einfach gefragt, ob wir da Musik machen können. Dann haben wir, glaube ich, am ersten Abend mit 100 Leuten drin gespielt – also die Kneipe war proppenvoll. Und am nächsten Tag hatten 20 Leute Corona.
STROBO Gibt’s denn mittlerweile ein Ritual vor den Auftritten?
Paul: Rauchen.
Malte: So ein richtiges Ritual fehlt uns eigentlich noch.
Moritz: Wir haben eigentlich aber so ne Regel: Vor dem Auftritt wird nicht getrunken … Und trotzdem trinkt gefühlt jeder vor dem Auftritt mindestens ein Bier.
STROBO: Und wie sieht’s nach dem Auftritt aus? Fett Party oder eher ruhig?
Paul: Rauchen.
Johann: Ganz häufig haben wir dann noch zwei oder drei Stunden einfach mit Abbauen zu tun.
Paul: Wir reden über den Auftritt. Und wenn viele Leute da waren auch einmal Dank zollen.
What’s next für Nero’s Friends?
STROBO: Träumt ihr vom großen Erfolg? Dass ihr von der Musik leben könnt?
Malte: Ich glaube, viele Musiker können sich freuen, davon zu leben. Die Frage ist, woran man großen Erfolg misst. Wir sind mit 200 Leuten in Reisebussen nach Köln gefahren und das war eigentlich schon ein Riesenerfolg. Davon leben zu können, ist auf jeden Fall ein Traum, aber dafür braucht man einfach ein bisschen Glück.
Paul: Wir arbeiten auf jeden Fall daran, dass es auch erfolgreich wird.
Moritz: Der Weg ist das Ziel. Ein großer Schritt wäre ein Plattenvertrag.
STROBO: Was kommt denn als nächstes?
Moritz: Wir bauen ein Studio für uns und andere. Wir würden da gerne ein Probezentrum einrichten. Und dann kommt natürlich Anfang 2024 unser erstes Album. Und dann …
Paul: Ein zweites Album. Dann gehen wir wieder in den kreativen Prozess
Malte: Und eine Sache, die ich der Band jetzt gleich erzählt hätte: Ich hab mit ein paar Lokalitäten aus Japan geschrieben. Also vielleicht gibt es Ende 2024, Anfang 2025 eine kleine Japan-Tour.
STROBO: Große Ankündigung auf jeden Fall! Habt ihr noch etwas, das ihr loswerden wollt?
Moritz: Ein Riesendankeschön
Paul: Und hört weiter unsere Musik.
Malte: So blöd das klingt, aber den ganzen Erfolg, den wir bisher hatten, würde uns ohne die ganzen Leute viel weniger Spaß machen und auch viel weniger bringen.
Johann: Einfach ein Riesendankeschön an alle Leute, die an dem Projekt beteiligt sind und uns unterstützen.
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