Bis zum 5.Mai könnt ihr euch elf kunstige Musikvideos anschauen und für den MuVi-Preis der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen abstimmen. Wir sind Medienpartner und haben uns alle Videos angeschaut. Hier geben wir euch einen kleinen Einblick, was euch erwartet.
Laut Forschung waren es Queen mit einem Promotionclip zu „Bohemian Rapsody“ im Jahr 1975, die auf die Idee kamen ihre Musik in einem Video zu präsentieren. Zwar gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts Musikanimationen, doch spätestens seit dem Start von MTV 1981 mit dem Video zu „Video Killed the Radiostar“ gehörte es zum guten Ton Musikvideos zu produzieren.
Knapp 40 Jahre später sind Musikvideos ein Muss – ob Grönemeyer oder YakoOk: Jeder macht sie, sei es mit kleinem Budget oder Millionenetats. So entwickelt sich das Musikvideo als Kunstform, welche weit über die eigentliche Musik hinaus geht: Rammsteins “Deutschland”-Clip löste eine gesellschaftliche Debatte aus, Bilderbuch gewann mit dem Clip zu “Maschin” Preise.
Auch der MuVi-Preis der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, bei dem STROBO Medienpartner:in ist, begreift das Musikvideo als eigenes Medium. Schon zum 24. Mal werden exzellente Produktionen aus Deutschland auszeichnet. Das bedeutet: Rapper:innen, die in einem Parkhaus/vor einem Auto/mit Geldscheinen posieren, fehlen. Stattdessen gibt’s teils surreale Clips, die einen mit mehreren Fragezeichen über dem Kopf zurücklassen. Bis zum 5. Mai könnt ihr für eins der elf Videos abstimmen. Wir haben euch mal drei Beispiele herausgesucht, was euch erwartet. Ein Blick in die Abstimmung lohnt sich.
Paul Frick – Neo Biedermeier
Brandt Brauer Frick sind drei Musiker:innen aus Berlin, die technoartige Musik im Ensemble mit Instrumenten machen, die in einem Orchester zu finden sind. Das heißt: Elektronische Musik wird mit analogen Instrumenten gespielt. Das Musikvideo zeigt VHS-Aufnahmen von einer Kreuzfahrt und entwickelt sich immer mehr hin zur Antwort auf die Frage, warum der Track „Neo Biedermeier“ heißt:
Rolf Blumig – 1000 Thomas
Das Musikvideo von Rolf Blumig „1000 Thomas“ ist … ach, schaut es euch einfach selbst an:
Günter Reznicek/Nova Huta, Mariola Brillowska – Wann hast du das letzt Mal Blumen betrachtet?
„Wann hast du das letzte Mal Blumen betrachtet?“, fragt die Sängerin Nova Huta vorwurfsvoll in einem Song, der eher Spoken Word-Formaten ähnelt als konventionellem Gesang. Das Musikvideo zeigt dabei animierte Blumen, etwas wie die alten Windows Media Player-Animationen – nur in schön.