5 Literatinnen, eine Bühne: Am Sonntag präsentiert STROBO den FEM! Slam im Rahmen des queer-feministischen Festivals „Imagine Equality“ in Witten. Wir stellen euch vorab die Slammerinnen vor.
Beim feministischen FEM! Slam im Rahmen des queer-feministischen Festivals Imagine Equality in Witten haben ausschließlich Slammerinnen das Wort. Wir präsentieren den Abend am Sonntag, 15. August, und stellen euch die fünf Slammerinnen des Abends vor, damit ihr wisst, was euch erwartet.
Alina Schmolke
Alina kommt ursprünglich aus Hamburg. Seit zehn Jahren lebt sie nun aber schon in Düsseldorf. Sie hat immer schon gerne viel geredet und geschrieben. Als sie zum ersten Mal auf das Slam-Format gestoßen ist, dachte sie direkt, dass das gut zu ihr passen könnte. Ihr erster Slam-Auftritt war im September 2016. Slam bedeutet für Alina in erster Linie rumzukommen und viele tolle Menschen kennenzulernen. Sie schätzt außerdem die verschiedenen Bühnen und das immer unterschiedliche Publikum.
Alina slammt immer über Themen, die sie aktuell beschäftigen. Das können politische, unterhaltsame, aber auch ganz private Texte sein. Die Düsseldorferin ist sehr froh darüber, dass es mittlerweile eher selten ist als einzige Frau im Line-up zu stehen, weil die meisten Veranstalter:innen immer mehr darauf achten das Line-up so divers wie möglich zu halten.
STROBO:Inside – Imagine Equality Festival
Das queer-feministische Festival „Imagine Equality“ hat sich vielfältige Repräsentation und Gleichberechtigung zum Ziel gesetzt und zeigt bis zum 18. September in Witten Performances, Konzerte, Diskussionen und Workshops zum Thema. Veranstaltet wird es von lokalen Gruppen, Einrichtungen und Initiativen wie dem Märkischen Museum Witten, der WERK°STADT oder der Feministischen Gruppe der Uni Witten/Herdecke. Weitere Infos zum Programm gibt es hier.
Felicitas Friedrich
Foto: Max Schmidt.
Felicitas ist 28 Jahre alt, Theater- und Literaturwissenschaftlerin sowie Redakteurin bei einem Verlag. Ursprünglich kommt sie aus Bochum, lebt jetzt aber in Bielefeld. Seit 2013 slammt sie, steht aber durch Theater und Gesang schon seit ihrer Kindheit auf der Bühne. Poetry Slam bedeutet für sie, ihre Stimme erheben zu können und anderen etwas mitzugeben, vielleicht sogar von Dauer. Außerdem schätzt sie die innig-freundschaftliche Community von Menschen, die unterschiedliche Geschichten und Lebenswege haben und dabei doch so ähnlich ticken.
Felicitas slammt mal über persönlich-intime Gefühle, mal über Sozialkritisches, mal über selbst Erlebtes, mal über Fiktives. Wenn sie etwas bewegt, möchte sie darüber sprechen. Wiederkehrende Motive sind dabei: Feminismus, Diskriminierungserfahrungen, psychische Gesundheit/Krankheit. Während sie früher oft die einzige Frau im Line-Up von Poetry Slams war, passiert das heutzutage so gut wie nie. Dennoch ist sie der Meinung, dass dringend Frauen Ü30 oder gar Ü40 in der Szene gebraucht werden. Während männliche Slammer in den meisten Altersgruppen vertreten sind, werden die Geschichten gestandener Frauen seltener gehört.
Jana Goller
Foto: Max Schmidt.
Jana kommt aus einem Dorf im Bergischen Land. Sie ist 2015 das erste Mal bei einem Poetry Slam aufgetreten. Bereits in der Grundschule hat sie eigene Kurzgeschichten vor der Klasse gelesen und kam dann später durchs gezielte Suchen im Internet auf die Slamszene. Slam bedeutet für sie einerseits eine Bühne für ihre Kunst zu haben, und Menschen zu unterhalten und zu inspirieren. Andererseits ist die Szene für sie ein Ort, an dem Menschen mit der gleichen Leidenschaft aufeinandertreffen können.
Die meisten ihrer Texte haben eine politische Ebene beziehungsweise eine politische Forderung. Sie sollen dazu anregen, die eigene Sichtweise zu hinterfragen. Die Art und Weise, wie sie das tun, reicht vom GenitalRap bis zur Kritik am Umgang mit deutscher Geschichte. In der Slam-Szene wünscht sie sich nicht nur Sichtbarkeit für weiße cis Frauen, sondern auch einen sicheren Raum für Menschen aller Geschlechtsidentitäten und Hautfarben.
Marie Gdaniec
Foto: Konrad Krebs.
Marie ist 26 Jahre alt und kommt aus Krefeld. Seit drei Jahren wohnt sie in Düsseldorf und arbeitet als Social Media-Managerin. Im September 2017 stand sie das erste Mal auf einer Slam-Bühne. Ihr Vater, der sich YouTube-Videos von Slam-Auftritten angeschaut hat, hat sie dazu inspiriert. Sie versucht mit ihren Slams auf humorvolle Art und Weise den Menschen von Herausforderungen des Alltags oder einfach abstrusen Gedankengängen zu erzählen. Manchmal schleicht sich ernste Prosa dazwischen.
Marie findet es super wichtig, dass Veranstaltungen wie der FEM!-Slam stattfinden, um mehr Sichtbarkeit für Themen zu schaffen, die bei einem „normalen“ Slam untergehen würden oder nicht genug Fläche bekämen. Vor allem in der U20-Szene gibt es zwar mehr Poetinnen, auf den meisten Ü20-Slams gibt es aber doch meist mehr Männer. Marie merkt aber, dass daran gearbeitet wird, indem zum Beispiel von Veranstaltenden besser gebucht werde.
Anna Lisa Tuczek
Foto: Ronja Zimmermann.
Anna Lisa kommt aus Bonn, steht seit 2018 auf Bühnen und reist seitdem zum Slammen quer durchs Land. Mit einer Prise Selbstironie und rheinischem Humor sowie dem Herzen auf der Zunge, spricht sie über sich selbst, die Welt und alles dazwischen. Am liebsten jedoch slammt sie über die Menstruation, rapt über Nippel oder Apfelkuchen. Fun Fact über die 22-jährige Literatin: Bei ihrem ersten Auftritt schmiss sie versehentlich vor lauter Aufregung und Enthusiasmus das Mikrofon, den Ständer und das Kabel von der Bühne. Müsste sie sich in drei Worten beschreiben, so wären es „wild“, „wagemutig“ und „wortgewaltig“.
FEM!Slam präsentiert von STROBO: Tickets, Infos und Verlosung
Haben die Slammerinnen euer Interesse geweckt? Dann kommt am 15.08. beim FEM!Slam in Witten auf dem Vorplatz der WERK°STADT vorbei. Der Slam beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr und dank sitzplatzgenauer Rückverfolgung werden die Hygienevorschriften eingehalten. Die Karten kosten an der Abendkasse fünf Euro, bei Instagram bekommt ihr ab heute die Chance 2×2 Tickets zu gewinnen. Wir freuen uns auf einen diversen Abend mit euch!