Warum es ohne Liam Gallagher kein STROBO geben würde

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Max ist nicht nur ein Teil der Redaktion von STROBO, sondern auch Ideengeber. In STROBO:Insights erzählt er, warum für die Idee ein Ereignis im Kopierraum eines Musiklabels ausschlaggebend gewesen ist, und wie aus einer Einzelperson ein großes Team wurde.

Als mir die Idee für ein Magazin kam, arbeitete ich gerade in der PR-Abteilung für ein Musiklabel. Eine Aufgabe bestand darin, jegliche Formen von Zeitungen und Magazinen nach Artikeln über die Künstler:innen durchzublättern und abzuheften – „Clippen“ hieß die tägliche Aufgabe. Und während ich da so allein im Kopierraum stand und drei Artikel über Liam Gallagher einscannte, dachte ich mir: „Es macht mehr Spaß, über Kultur zu schreiben, als Kultur abzuheften.“ Ein paar Tage später lag ich bis drei Uhr nachts hellwach im Bett und STROBO war geboren.

Kultur gleich Currywurst

Dass STROBO ein Magazin über das Ruhrgebiet sein soll, war von vornherein klar. Es kann nicht sein, dass hier 3,5 Millionen Menschen leben, Kultur machen, Kultur erleben, und keiner darüber berichtet. Ich war es satt, das immer gleiche Mantra über Industriekultur vorgebetet zu bekommen, oder mir die immer gleichen grauen Bilder von Betonbauten und Trinkhallen anschauen zu müssen. Wir erleben hier ein vielfältiges Ruhrgebiet auf der Schwelle zum Post-Strukturwandel und interessieren uns weniger für Zechen-T-Shirts und Marketing-Beiträge über Wanderrouten „im Pott“.

Nichtsdestotrotz ist das Ruhrgebiet eine Nische – regional, weil es (Fußball mal ausgeschlossen) gern übersehen wird und inhaltlich, weil hier oft Kultur gleich Currywurst bedeutet. Aber wenn Anglermagazine sogar Auflagenzuwächse verbuchen, wieso dann nicht auch ein Magazin, das über talentierte Künstler:innen berichtet, die vielleicht sonst nie ein Medium beachtet hätte?

Kennenlernen im Corona-Winter

Im tiefsten Corona-Winter war ich an dem Punkt angelangt, wo es Zeit war, sich Unterstützung zu suchen. Ich kannte weder Autor:innen, noch Fotograf:innen, die so sehr an die Idee eines Kulturmagazins für die junge Szene glaubten, dass sie sich in ihrer Freizeit dafür engagieren wollen würden. Doch dann schauten mich beim ersten STROBO-Zoommeeting 20 vollkommen neue Gesichter erwartungsfroh an. Ich hatte selbst nicht damit gerechnet, dass sich überhaupt irgendjemand auf meine Aufrufe über Universitäten meldet.

Nun war ich überfordert und motiviert. Es wurde ernst. Aus der Idee von einer Person wurden fünf Redakteur:innen, über zehn Autor:innen und sieben Fotograf:innen, die das Magazin zu ihrem Projekt gemacht haben. Wie so oft im Leben war dabei dennoch nichts „mal eben” erledigt. Auf einmal musste ich mich in Markenrecht einlesen und mich mit Werbeanzeigen im Internet beschäftigen. Überall kamen neue Aspekte auf, die wir nach und nach abarbeiteten.

Ohne die Redaktion, die Autor:innen und mischkonsum wäre STROBO nur ein flüchtige Idee in meinem Kopf. Ich würde wahrscheinlich immer noch Artikel über berühmte Musiker:innen einscannen. Jetzt ist STROBO endlich da und ich freue mich auf das, was kommen wird.

Dabei brauchen wir auch Feedback von euch Leser:innen. Also schreibt uns, gebt Hinweise, macht mit. Nur gemeinsam können wir zeigen, dass die Kultur im Ruhrgebiet ein ungeschliffener Rohdiamant ist.

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