Max Ortmann
Der MuVi-Preis feiert 25 Jahre Jubiläum. Im Rahmen der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen darf das Publikum immer auch das außergewöhnlichste Musikvideo küren. Aus 263 Einreichungen wurden zwölf Videos ausgewählt. Bis zum 29. April könnt ihr voten. Wir geben euch einen Überblick, was euch erwartet.
Das erste Musikvideo war die Animation des Windows Media Players? Nein natürlich nicht, auch wenn es schon Ende des 19. Jahrhunderts Musikanimationen gab (Da gab es noch keine Computer), verweisen manche Forscher:innen auf die Band Queen, die zur Promotion von „Bohemian Rapsody“ im Jahr 1975 ihre Musik mit einem Video zu interpretieren. Als dann 1981 MTV an den Start ging und man „Video Killed the Radiostar“ im TV sehen konnte, war das Musikvideo ein festes Element im künstlerischen Schaffensprozess.
Auch wenn YouTube MTV als Plattform abgelöst hat, sind Musikvideos mittlerweile ein eigene Kunstform geworden, weit mehr als nur ein Begleitprodukt zum eigentlichen Songs. So werden sowohl mit kleinen Budgets oder hohen Millionen-Etas außergewöhnliche Musikvideos produziert.
Die Band Deichkind zum Beispiel hat im großen kommerziellen Pop-Zirkus das Musikvideo auf ein neues Level gehoben. Ihre Videos sind voller Anspielungen, Easter-Eggs und künstlerischen Hints, die dafür sorgen, direkt auf Replay zu drücken. Mit ihrem Video zu „Auch im Bentley wird geweint“, inszeniert von Timo Schierhorn & UWE, sind für den diesjährigen MuVi-Preis nominiert.
Der MuVi-Preis, der im Rahmen der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen verliehen wird, zeichnet schon zum 25. Mal das herausragendste Musikvideo aus. Die Musik selbst steht eher im Hintergrund. Also keine fetten Karren (Naja, ein Bentley), viele Geldscheine und Goldketten, sondern künstlerisch anspruchsvolle Clips, die verwundern, beeindrucken, zum Nachdenken anregen. Bis zum 28. April könnt ihr für eins der zwölf Videos voten.
Euch hat ein Musikvideo besonders gefallen? Dann gehts hier zur Abstimmung. Das Video mit den meisten Stimmen erhält ein Preisgeld in Höhe von 500€.
Almost Puppet (Puppet Ginger), Maxim Franks, 2022, 5‘16‘‘
Anima Overdrive (Gregor Heinze/Luke Huelsmann), Stefan Panhans/Andrea Winkler, 2022, 4‘18‘‘
Auch im Bentley wird geweint (Deichkind), Timo Schierhorn/UWE, 2023, 3’15’’
Das eigensinnige Kind (Raison), Stephanie von Beauvais, 2022, 4’51’’
Der Stoff aus dem Legenden sind (Bobby Fletcher & Koljah), Kay Otto, 2022, 4’
Gravity (Laima Adelaide), Duc-Thi Bui, 2022, 6’47’’
In the Dark (Frank Bretschneider & Giorgio Li Calzi), Markus Wambsganss, 2022, 5’
La Vita (Beverly Glenn-Copeland), Oliver Pietsch, 2023, 5’04’’
Lamentierendes Schwein (Frau Kraushaar), Helena Wittmann, 2022, 3‘19‘‘
Maschinenbauergemetzel (Paul Sies), Julian Paul, 2022, 2‘58‘‘
Time Travellers (The Bomb), Christine Gensheimer, 2023, 7‘
Was du gesehen haben wirst (Katia Sophia Ditzler), Katia Sophia Ditzler, 2022, 3‘
