Warum vegan leben im Ruhrgebiet einfach geil ist

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Vegan im Ruhrgebiet zu leben, ist einfach nur geil, findet STROBO-Redakteur John. In seiner Kolumne erzählt er von Zeiten, in denen er als Veganer noch Ausreden benutzen musste, um im Restaurant nicht bestellen zu müssen, und wo es ihn jetzt am liebsten hinzieht.

Der Veganismus ist voll im Ruhrgebiet angekommen. Klar, ist das jetzt nicht besonders überraschend – mittlerweile wissen eigentlich alle Menschen, welches Essen vegan ist und welches nicht. Auch die ganzen großen Restaurantketten, Supermärkte und Lebensmittelproduzenten haben in der Regel eine Auswahl veganer Produkte im Angebot.

Es ist ganz schön entspannt geworden, hier vegan zu leben, was bis vor einiger Zeit noch gar nicht der Fall war. Ich will hier auch nicht „den jungen Leuten was von früher erzählen“, im Gegenteil: Ich freu mich richtig, dass veganes Essen mittlerweile im Mainstream angekommen ist und ich nicht mehr „Ne kein Problem, ich hab eh extra vorher schon n bisschen was gegessen“ als notdürftigen Vorwand bringen muss. Zeitgleich lebe ich aber lange genug vegan (seit neun Jahren), um zu wissen, wie es ist in Restaurants entweder nur Grünkern-Burger (war ich nie Fan von), Falafel Patties (Hit or miss, öfter eher nicht so gut) oder Standard Ratatouille (kann man auch zu Hause essen) als einzige Option zu haben.

STROBO-Redakteur John, wie er sich sichtlich über einen veganen Burger freut. Foto: Privat.

Mittlerweile fragt mich sogar schon meine Oma, ob wir nochmal „in diesem Restaurant das leckere, vegane Sushi“ essen können. Aber auch abseits vom essen gehen mit meiner Oma ist hier für Veganer:innen alles einfacher geworden und die Alternativen an guten Restaurants nehmen stetig zu.

Was Berlin kann, können wir schon lange (Vegan-Edition)

Natürlich könnte man jetzt auf die immer präsenten Metropolen Berlin, Hamburg oder Frankfurt verweisen. Schließlich teilen die Städte bei den verschiedenen Rankings der „veganfreundlichsten Städte“ Deutschlands die vorderen Plätze unter sich auf und sind schon seit Jahren Traumstädte für vegan lebende Menschen. Aber genau das ist der Punkt: Ich habe jahrelang genau deswegen gedacht, das Ruhrgebiet könnte Veganer:innen nichts bieten. Als ich aber vor einiger Zeit den Beitrag von u/myself1010 auf dem VeganDE-Subreddit mit dem Titel „Bochum, ich liebe dich“ gelesen hab, ist mir erstmal aufgefallen, dass wir uns hier echt nicht verstecken brauchen.

Vegan Leben im Ruhrgebiet: Sushi, Burger und Burritos

Ich wohne in Bochum. Alleine hier kann ich zwischen dem erwähnten Sushi (Kimbap Spot), Burritos (Zum kleinen Esel), Falafel (Falafel Star) Burgern (Blondies oder Be.well), veganem Döner (Gül Veggiehaus) und ausgefallener Küche (Heidewitzka) wählen, wenn ich Lust habe essen zu gehen. Ich könnte also alleine in Bochum an jedem Tag der Woche ein anderes veganes Restaurant besuchen – vorausgesetzt natürlich, ich hätte mehr Geld. Da das Ruhrgebiet aber nicht nur Bochum ist, gibt es immer noch einige Restaurants der Umgebung auf meiner To Do-Liste.

Es gibt hier auch noch viele Restaurants mit guter veganer Auswahl, vegane Klamottengeschäfte (Shoutout an Kong Island), Cafés mit richtig guten veganem Kuchen oder Eisdielen (I am Love und Kugelpudel). Für mich gibt es noch viel zu entdecken und genau diese Unübersichtlichkeit macht es noch schöner für mich. Ich weiß auch gar nicht, warum es hier so viele verdammt gute vegane und vegetarische Restaurants gibt: Es könnte an Innovationsfreude, einer aktiven veganen Szene, dem Zeitgeist oder Gentrifizierung liegen. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allen und hängt von dem jeweiligen Restaurant, dem Viertel oder der Stadt ab. Ist mir aber ehrlich gesagt auch egal. Hauptsache nicht nur ich bin glücklich, sondern auch meine Oma.

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