5 Highlights, die ihr bei der Ruhrtriennale 2023 nicht verpassen solltet

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Die Ruhrtriennale geht unter der Intendanz von Barbara Frey in diesem Jahr in eine neue Runde. Die Schweizer Regisseurin hat sich bereits in den vergangenen zwei Jahren für ein junges und diverses Publikum starkgemacht. Raves, Konzerte, Tanz, Schauspiel und vieles mehr: STROBO zeigt euch welche Events ihr bei dem Festival der Künste nicht verpassen dürft.

Die Ruhrtriennale ist ein internationales Festival, das vom 10.08. bis zum 23.09. verschiedenste künstlerische Events im Ruhrgebiet versammelt. Ehemalige Hotspots der Kohle- und Stahlindustrie, wie die gigantische Jahrhunderthalle Bochum, werden zum Schauplatz spektakulärer Events. 34 Produktionen und Projekte mit insgesamt 113 Veranstaltungen in Bochum, Essen, Dortmund und Duisburg gehen in diesem Jahr an den Start. Das Lineup verspricht Vielfalt. Diese fünf Events zeigen, wie breit auch das diesjährige Programm der Ruhrtriennale aufgestellt ist.

The Third Room X Florentine Holzinger – Raven auf der Ruhrtriennale

Rave trifft auf feministische Performance. Am 16.09. verwandelt sich die Jahrhunderthalle Bochum vom späten Abend bis in die frühen Morgenstunden in einen dynamischen Raum zwischen elektronischen Klängen und Performances. Konzerte und DJ-Sets internationaler Künstler:innen werden durch ein „Action Happening“ der Ausnahmekünstlerin Florentine Holzinger ergänzt. Unter feministischer Perspektive wird sie Objekte der christlichen Liturgie dekonstruieren. In den luftigen Höhen der Jahrhunderthalle wird offenbar, was ein starker weiblicher Körper den patriarchalen Dogmen entgegnet. Diesen Termin solltet ihr euch fett im Kalender markieren.

Die Möglichkeit von Zärtlichkeit

Das Stück dreht sich vor allem um Fragen der Männlichkeit. Foto: La Re-sentida.

Männlichkeit in den Kategorien von Stärke, Kontrolle und Macht – in patriarchalen Gesellschaftsstrukturen leider immer noch ein gängiger Konsens, der glücklicherweise nicht unangefochten bleibt. Das Kollektiv um Marco Layera befragt die Konstruktion von Männlichkeit. Dabei entsteht ein Theaterstück aus den erlebten Geschichten junger Erwachsener. Wie positionieren sich männlich gelesene Personen zwischen Feminismus und dem bestehenden System des Patriarchats? Gibt es die Möglichkeit einer anderen Männlichkeit? Oder verläuft sich die Debatte in einer Art Kulturkampf, der in den binären Strukturen verbleibt? Fragen, denen es in „Die Möglichkeit von Zärtlichkeit“ nachzugehen lohnt. Das Stück ist vom 14.09. bis 21.09. zu sehen.

Die Inszenierung schließt sich an eine Produktion aus dem Jahr 2021 an, in der die leidvollen Biografien junger Frauen aus Santiago de Chile in unvermittelter Härte auf die Bühne gebracht wurden.

Schlagzeugmarathon

Am 26.08. lassen Schlagzeugklänge die Hallen der ehemaligen Waschkaue auf PACT Zollverein vibrieren. Neben einer durchgängig zu besuchenden Klangperformance von Olli Holland erwarten die Zuschauer:innen weitere 14 Liveacts. Zwölf Stunden lang werden internationale Künstler:innen die Location zum Pulsieren bringen. Auch die New Yorker Jazz Legende Marilyn Mazur bereichert das Programm.

Skatepark – Tanz trifft Skateboards in der Ruhrtriennale

Tanz-Performances treffen auf lokale Skate-Communities. Foto: Mette Ingvartsen.

Ehemalige Industriebauten werden heute oft zum Treffpunkt von Skater:innen. Ein Gefühl für diese Subkultur des Skatens lässt eine weitere Veranstaltung an mehreren Terminen im August erahnen. Die Bochumer Jahrhunderthalle wird im Rahmen der Triennale zum „Skatepark“ und verbindet den urbanen Sport mit tänzerischen Praktiken. 

Was die Performance so besonders macht: die dänische Choreografin Mette Ingvartsen verbindet ihr Team junger Performer:innen mit lokalen Skate-Communities. Mit der Choreographie erweitert sie das Tanzen um die waghalsigen choreographischen Praktiken des Skatens und stiftet Begegnungen zwischen Choreograph:innen, Skater:innen und letztendlich uns, die wir als Publikum an dem Experiment teilnehmen dürfen

Jetzt & Jetzt

Die Turbinenhalle wird hier zum Raum der Reflektion. Jetzt und Jetzt markieren zwei Zeitpunkte, an denen hundert Menschen aus dem Ruhrgebiet über sich, ihre Zukunft und ihre Vergangenheit lamentieren. 2021 und 2023 denken die Menschen wiederholt über den Werdegang des eigenen Lebens in der Gesellschaft nach. Mats Staub zeigt eine Installation, bei der die Menschen ihren vergangenen Einstellungen und Ideen erneut gegenübertreten. Es zeigt sich ein menschliches Panorama, bei dem wir den unterschiedlichsten Lebenskonzepten und -einstellungen begegnen.

Wie fluide sind unsere Perspektiven auf Selbst- und Weltgeschehen? Die Installation wird vom 24.08. bis zum 23.09. in der Turbinenhalle in Bochum auf diese Frage wohlmöglich hundert Antworten haben.

Alle Infos zu den Veranstaltungen sowie viele weitere spannende Events sind auf der Seite der Ruhrtriennale einzusehen.

Bock auf mehr STROBO? Lest hier: Wir waren auf dem Juicy Beats und wollten alles machen – außer Musik hören.

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