Seit fünf Jahren produziert JSUNT aus Haltern am See Musik. Am 03.05. hat er seine achte Single „Hope“ veröffentlicht. Wir haben ihn kurz vor dem Release Day in seinem Studio getroffen und mit ihm über Entstehung, Geschichte und persönliche Bedeutung des Songs gesprochen.
Draußen ist es sonnig, die Vögel zwitschern und es riecht nach frisch gemähtem Gras. Kaum fällt die schwere Stahltür zurück ins Schloss, ist von alledem nichts mehr zu bemerken. Die schalldichten Wände lassen keine Geräusche der Außenwelt zu. Vereinzelte LEDs an den Wänden tauchen das Studio in einen zarten Blauton. Hier fühlt es sich an wie in einer anderen Welt. Eine Welt, die nur ihm gehört: JSUNT. In dem in einem Haltener Innenhof gelegenen Studio, produziert der 26-Jährige seit 2016 seine eigene Musik. Doch für Musik interessiert er sich schon seit er denken kann. Mit sechs Jahren hat er damit begonnen, Schlagzeug zu spielen. Ein Hardwell-Konzert im Jahr 2015 hat ihn schließlich dazu inspiriert, selbst Musik zu produzieren.
JSUNT trägt ein lässiges T-Shirt, eine schwarze Jeans und weiße Sneaker. Kaum hat er das Studio betreten, geht er schnellen Schrittes zum vorne stehenden Pult, öffnet eine Spotify-Playlist und drückt auf Play. Leise Chill-Out-Musik erfüllt das Studio. „Sorry, ich brauche einfach echt immer Musik im Hintergrund. Ohne Musik kann ich mich nicht konzentrieren,“ gibt er schulterzuckend zu. Er beginnt damit, die Ausstattung des Studios zu erklären. Dabei geht er bis ins kleinste Detail, bevor er sich selbst lachend ins Wort fällt: „Aber ich glaube, das versteht man alles gar nicht. Sagen wir einfach: Wir haben hier verschiedene Lautsprecher, Mischpulte und akustik-optimierende Elemente an der Decke und den Wänden.“ Im Studio befinden sich außerdem ein Keyboard, eine E-Gitarre, ein Mikrofon und ein DJ-Controller.
„Musik ist für mich einfach machen!“
JSUNT öffnet ein Projekt am PC und spricht dabei darüber, was ihm Musik bedeutet:
„Eine Welt ohne Musik wäre keine lebenswerte Welt. Also wirklich, ich glaube niemand könnte ohne Musik leben. Sie ist einfach überall.“
Während auf dem Flatscreen-Monitor ein Projekt mit 15 Tonspuren erscheint, berichtet JSUNT, wie er mit seinem neuen Song „Hope“ begonnen hat: „Ich hatte da diese Idee im Kopf und hab dann einfach direkt losgelegt. Wie ich mit neuen Songs beginne, ist immer unterschiedlich.
Generell ist in der Musik für mich nichts feststehend, Musik ist einfach machen!” Das geöffnete Projekt zeigt die erste gespeicherte Version seines neuen Songs von Anfang Dezember 2020. Zu dem Zeitpunkt hatte JSUNT noch keine Sängerin oder Lyrics für den Song.
Diese Version des Songs einmal abzuspielen, ist dem Musikproduzenten sichtlich unangenehm. „Damals war ich von dieser Version direkt richtig begeistert. Aber heute weiß ich ja wie der Song jetzt klingt und da liegen einfach Welten dazwischen!” Immer wieder betont er, dass sich die Endversion ganz anders anhört.
Nachdem die Lautsprecher wieder verstummen, erzählt JSUNT, dass er die jetzige Sängerin Anna-Sophia Henry über Instagram entdeckt hat. „Ihre Stimme gefiel mir echt gut und ich dachte, sie würde perfekt zum Song passen. Zum Glück gefiel ihr die Melodie des Songs und sie hatte Bock auf dieses Projekt. Sie hat dann auch den Songtext und die Gesangsmelodie geschrieben.”
Der letzte Feinschliff: Das Mastering
Anschließend ging der Song in das Mastering – der letzte Schritt der Musikproduktion. Für JSUNT übernimmt diese Aufgabe ein Kollege. Der neue Song „Hope“ ging nicht nur einmal, sondern insgesamt dreimal ins Mastering. „Irgendwann hat mein Kollege dann einfach gesagt: ‚Nein wir lassen das jetzt so! Der Song ist gut so!‘ Da kommt wohl wieder der Perfektionist in mir raus,“ erzählt JSUNT lachend, während er die finale Version des Songs am PC öffnet.
Die 92 Tonspuren, die dann auf dem Flatscreen erscheinen, zeigen, dass es sich diesmal nicht um die Erstversion des Songs handelt. JSUNT drückt auf die Leertaste der Tastatur und der Song hallt in einer enormen Lautstärke aus den Musikboxen. Kurz bevor der Beat droppt, dreht JSUNT die Lautstärke noch einen Ticken höher.
Der fertige Song ist noch lange nicht das Ende
Seit Anfang März ist der Song bereits fertig. Danach musste sich JSUNT allerdings um einiges Organisatorisches kümmern. So beispielsweise auch um das Musikvideo. Hierfür stand der Musikproduzent zum ersten Mal selbst als Protagonist vor der Kamera: „Das war eine ganz neue Erfahrung. Am Anfang dachte ich echt, dass ich das nie hinkriege. Aber dann hat es mir total Spaß gemacht und da ist auch was echt Cooles bei rumgekommen!“
„Ich hoffe der Song bekommt die Liebe zurück, die auch hineingesteckt wurde“
JSUNTs größter Wunsch für den neuen Song ist es, dass er damit all seine bisherigen veröffentlichten Songs toppen kann: „Das setze ich mir jedes Mal als persönliches Ziel! Ich will mich immer wieder selbst übertreffen.“
Während er sich nervös auf seinem Stuhl hin und her dreht, spricht er über sein Empfinden so kurz vor dem Release Day: „Ich bin schon extrem aufgeregt. In diesem Song steckt so viel Arbeit und Herzblut. Ich hoffe, der Song bekommt die Liebe zurück, die auch hineingesteckt wurde.“
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