Talkformate mit Künstler:innen, Live-Perfomances und ein großes Sommerfest: Der Wittener Wiesenviertel e.V. kümmert sich um zahlreiche kulturelle und gesellschaftliche Projekte – auch in diesem Jahr. Wir stellen euch die Arbeit des Vereins vor.
Die Stadt zum Positiven verändern, sie sich zu eigen machen, Kultur fördern – das sind die Ziele vom Wiesenviertel e.V. Ansässig im gleichnamigen Wiesenviertel kümmert sich der Verein um die Gestaltung des Viertels sowie kulturelle und gesellschaftliche Projekte und veranstaltet das jährliche Wiesenviertelfest. Durch die Arbeit des Vereins ist das Viertel aufgeblüht und längst ein Anziehungspunkt für viele Wittener:innen geworden.
Der Wiesenviertel e.V.
Der Wiesenviertel e.V. bildet die Schnittstelle zwischen der Quartiersentwicklung und dem sozialen und kulturellen Leben. Er hat ca. 65 Mitglieder. Sie sind beispielsweise Studierende, Bewohner:innen, Gewerbetreibende oder Parteimitglieder. Seine Heimat hat der Verein schließlich 2019 in dem lokal gefunden, in der Wiesenstraße 26.
Dass sich das Viertel zu einem sozialen und kulturellen Anziehungspunkt entwickelt hat, liegt auch am Stellwerk, dem Vorgänger des Wiesenviertelvereins. Anfang 2010 fing die kleine Initiative an, das Wiesenviertel umzukrempeln und Projekte im Viertel zu realisieren. Mitte 2012 entstand das inzwischen unter Wittener:innen sehr bekannte Kulturcafé Knut’s. Das Stellwerk initiierte auch das jährliche Wiesenviertelfest. Irgendwann konnte es allerdings die Arbeit nicht mehr allein leisten. „Die Leute vom Stellwerk wollten Witten heimeliger und attraktiver machen, sie haben ganz viel angeschoben, aber 2017 wollte man diese Arbeit auf mehr Schultern verteilen”, erklärt Irja Hönekopp, Stadtplanerin und erste Vorsitzende des Vereins. So entstand der Wiesenviertel e.V.
Im lokal planen die Mitglieder:innen Projekte und halten Veranstaltungen und Workshops ab. Außerdem dient der Raum als Anlaufstelle für alle, die mit der Hilfe des Vereins auch eigene Projekte umsetzen wollen.
Das Wiesenviertelfest Witten: Musikacts und Streetart
Der neue Verein führt das wichtigste Projekt des Stellwerks weiter: Das Wiesenviertelfest. Bei dem sommerlichen Fest können Besucher:innen auf Bühnen unterschiedliche Musikacts sehen. In vergangenen Jahren traten beispielsweise Figur Lemur, SBK Basement oder Akzent One auf. Außerdem gibt es viele verschiedene Stände, die neben Essen auch Kunstartikel und Kleidung anbieten. Zudem können Besucher:innen an Workshops teilnehmen. Es gab in der Vergangenheit zum Beispiel einen Graffitiworkshop.
Frère und Jason Pollux: Wittener Formate bieten Musiker:innen eine Bühne
Neben dem großen Fest setzt der Verein auch andere kulturelle Projekte um. So entstand im vergangen Jahr die coronakonforme Kultur-Talk-Show FLATMADE, bei der dem Moderator Knut Szmit jeweils zwei Bands oder zwei Künstler:innen zugeschaltet werden. In einer Folge waren beispielweise die Bochumer Musikerin Kira Hummen und der Singer-Songwriter Frère zu Gast.
Auch die Kunstaktion 2 METER KUNST wurde vom Wiesenviertel e.V. ins Leben gerufen. Der Name spielte auf die zwei Meter Abstandsregel während der Coronazeit an. In den Schaufenstern von geschlossenen Ladenlokalen und Kulturzentren stellten während des ersten Lockdowns 2020 Wittener Künstler:innen ihre Bilder aus. Mit dabei waren beispielsweise das Unikat, die Projektfabrik und das Café Raum. Auf dem YouTube-Kanal 2 METER KUNST gab es Video-Botschaften von den Künstler:innen und Ladeninhaber:innen.
Ein ähnliches Konzept wurde bei dem Gedankengang Witten in der Vorweihnachtszeit umgesetzt, bei dem der Verein unter anderem mit dem heimlich laut kollektiv zusammenarbeitete. In den Schaufenstern der Stadt fanden Live-Performances statt. So wurden zum Beispiel Bilder live gemalt oder Videoinstallationen gezeigt. Diese Aktion soll auch in diesem Jahr wiederholt werden, so wird es voraussichtlich im Juli einen zweiten Gedankengang geben.
Außerdem veranstaltet der Verein WITTEN l8NIGHT einen Mix aus online Get-Together und Show, bei dem die Teilnehmer:innen den Abend gestalten. Aufgetreten sind hier unter anderem schon die Band Jason Pollux, sowie Joscha Denzel, Mitglied bei Figur Lemur, der bei WITTEN l8NIGHT ein elektronisches Set zum Besten gab. Die Veranstaltung findet alle zwei Wochen am Freitagabend um 21:15 auf ZOOM statt.
„Wir versuchen immer wieder neu, den Charme und die Liebenswürdigkeit des Viertels zu zeigen”, so Irja Hönekopp. Das Interesse an der eigenen Stadt und daran, das eigene Lebensumfeld schön zu gestalten, sei das, was sie bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit antreibe. Dafür wünscht sie sich noch mehr Menschen, die aktiv im Verein arbeiten und rät interessierten Menschen: „Habt den Mut dazu euch eure Stadt zu gestalten, und sie euch zu eigen zu machen.”
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