Arc Gallery im Tresor.West: Diese Künstler:innen stellen aus

Dass der Tresor.West sich nicht nur auf seinen Betrieb als Techno-Club fixieren möchte, war bereits seit seiner Eröffnung klar. Vielmehr wolle man ganzheitlich denken, eine Art „Techno Therapie“ schaffen, erzählte Gründer Dimitri Hegemann im Interview mit STROBO. Mit der arc gallery sollen nun Kunstschaffende im Tresor.West arbeiten und ausstellen können. Vier Künstler:innen sind bis März 2023 für ein Residenz-Programm eingeladen worden. Sie arbeiten zum Thema „DisfunctionalPerfection“ und werden ihre Arbeiten bei einer Vernissage am 10. Dezember präsentieren. Danach soll die arc gallery auch tagsüber geöffnet werden.

Die Künstler:innen werden die Alkovenbögen des Gebäudes bespielen, die sich seitlich der Gänge des Clubs befinden. Zudem wird die arc gallery weitere Kunstschaffende, beispielsweise aus dem Performance-Bereich, für künstlerische Interventionen im Club bei bestimmten Partys einladen. Dadurch soll eine Symbiose von Kunst und Clubkultur entstehen, auf die sich die Kunstschaffenden auch in ihren Arbeiten beziehen werden. Außerdem ist den Kuratorinnen der Galerie, Viviane Lennert und Daniela Berglehn, wichtig, sich mit der regionalen Kunstszene zu vernetzen. Dazu passt, dass alle Residenz-Künstler:innen aus NRW kommen oder dort wohnen – drei davon haben einen Bezug zum Ruhrgebiet.

arc gallery in Dortmund: Diese Künstler:innen sind Teil des Residenz-Programms

1. Flor de Fuego aus Argentinien in der arc gallery

Florencia Alonso alias Flor de Fuego ist digitale Künstlerin, die vor allem mit Elementen wie Programmierung und Live-Coding arbeitet. Studiert hat sie im argentinischen La Plata, wohnt aber mittlerweile in Dortmund. Die Künstlerin arbeitet mit schrillen und flackernden Animationen, ihre Arbeiten sind bunt und ausgefallen, und ziehen die Betrachter:innen durch ihre teils psychedelische Art fast hypnotisch in die Kunstwerke hinein. Für die Akademie für Theater und Digitalität des Theaters Dortmund hat Flor de Fuego zusammen mit dem japanischen Künstler Naoto Hieda das digitale Projekt „GlitchMe3D“ erarbeitet.

2. Christian Keinstar: Düstere Abstraktheit

Der multimedial-arbeitende Kölner Künstler Christian Keinstar ist in der Kunstwelt schon länger kein unbekannter Name mehr und wurde mehrfach für seine Arbeit ausgezeichnet, 2019 unter anderem mit dem RhinePrize für Außenskulptur, 2018 mit dem DA! Art-Award Düsseldorf und 2008 mit dem Villa Aurora Los Angeles Residenz-Stipendium. Zu seinem Metier gehört Skulpturenkunst und Video-Performances wie auch Installation und Fotografie, die abstrakt, manchmal düster und brachial und fast mysteriös anmuten. Passend dazu lautet der Titel seiner aktuellen Solo-Ausstellung „Mysterien der Barbarei“. Christian Keinstar zeigt sie in Köln noch bis Mitte Dezember.

3. Paulina Holtkamp und Sofia Strunden sind Teil der arc gallery

Paulina Holtkamp und Sofia Strunden arbeiten als Kollektiv für die arc gallery. Holtkamp studiert an der Folkwang Universität der Künste in Berlin und kreiert eindrucksstarke, oftmals biomorphe und abstrakte Skulpturen. Ihre Arbeiten sind vor allem im Bereich Kostüm, Bühne und Skulptur angesiedelt. Die Künstlerin war schon für das Kostüm- und Bühnenbild am Theater Dortmund zuständig und assistierte an der Berliner Volksbühne. Zuletzt hat sie im AZ Mülheim und in der Oval Office Bar am Schauspielhaus Bochum ihre erste eigens-geschriebene Performance  „Synthophia: Eine Verdauung“ mit  dem FLINTA*-Kollektiv Un-Orte gezeigt. Für das Stück hat sie bereits mit Sofia Strunden zusammengearbeitet.

Auch Sofia Strunden hat an der Folkwang Universität der Künste in Essen studiert, ihre knalligen und dynamischen Arbeiten zogen sie nach ihrem Abschluss unter anderem nach Frankreich. Die Animationskünstlerin und Grafikdesignerin studiert zurzeit „Interaktive Medien“ in Ludwigsburg. Sie hat sich zuletzt in ihren Arbeiten mit Körpern beschäftigt und untersucht, wie sich das Körpergefühl von Individuen in Avatare übersetzen lässt. In der arc gallery wollen die beiden Künstler:innen ihre Arbeiten aufeinander reagieren lassen.

Design der arc gallery stammt von Künstler Marc Kemper

Der Multimedia-Künstler Marc Kemper ist für das Design der arc gallery zuständig und hat ihr Visual entwickelt. Ursprünglich kommt der Dortmunder aus der Urban Art und Graffitikunst, arbeitet aber auch mit 3D-Animation, Videokunst und Grafikdesign. 2019 hat er zusammen mit Alex Podolskij das Lotus Creative Studio gegründet, ein in Dortmund ansässiges Designstudio für „unkonventionelle“ 3D-Animationen. Marc Kempers Arbeiten sind knallig und bewegen sich künstlerisch zwischen Futurismus, Computerspiel-Ästhetik und 90’s Nostalgie.

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