Wer wünscht sich nicht, dass die Lieblingshits im Club laufen und man so richtig dazu abgehen kann? Nur stehen Künstler:innen wie Florence and the Machine, Provinz oder Giant Rooks meist nicht auf der Setlist von generischer Club-Mukke. Anders ist das bei der Indie Pop Party von King Kong Kicks: Im Hotel Shanghai in Essen findet STROBO-Autorin Smilla Batteux sich in einem absoluten Indie-Traum wieder.
Party-Zuhause gefunden
Lange habe ich mich in Clubs auf Musik eingestellt, die ich mir privat nie anhören würde. Aber dann habe ich entdeckt, dass es doch Partys gibt, die mich abholen. Zuerst waren es 2000er Partys, dann 80er und jetzt die Indie Pop Party. Sounds like: Meine Playlist, die im Club läuft und nach einer Party, die ich mir nicht entgehen lassen kann.
Und wie erhofft nehmen mich die ersten Songs direkt komplett mit. Egal ob Songs für Liam von Kraftklub, Von wegen Lisbeth mit Bitch oder König der Nachbarschaft von ENNIO (mein absoluter Lieblingstrack zurzeit). Jeder Song wird aus vollem Hals mitgesungen und meine Füße können gar nicht stillstehen. Und selbst wenn ich mal einen Song nicht kenne, entdecke ich dadurch nur neue Songs, die mir gefallen und den Weg in meine Playlist finden.
Indie Pop mit weiten Grenzen
Natürlich läuft die sechs Stunden über hauptsächlich Indie, aber das Genre wird nicht zu eng gefasst. BHZ, Makko, Ski Aggu und K.I.Z sind mit zahlreichen Tracks vertreten. Streng genommen kein Indie, aber streng genommen auch total egal, denn es gehen trotzdem alle ab. Und da BHZ für ihren Track Powerade Kids von MGMT gesampelt haben, bietet der Track eine super Vorlage um ins Original überzublenden.
Aber auch die 80er mit Take on me oder die neue deutsche Welle mit Major Tom sind vertreten.Wer liebt es nicht, wenn man plötzlich einen Song wieder entdeckt, den man lange nicht mehr gehört hat? Und im Club klingen die Songs dann auch noch zehn mal besser als zu Hause. Der Abend ist gespickt mit solchen Songs. „Ich verbrenn mein Studio, schnupfe die Asche wie Koks“ konnte schließlich jede:r von uns mit zwölf schon fehlerfrei mitsingen. Genauso wie Jubelrufe durch die Menge gehen, als die erste Strophe von I Love it von Icona Pop durch die Boxen klingt.
Plötzlich läuft dann Cro mit Einmal um die Welt und man wird in die early 2010er zurückgeworfen. „Ich hab den Song locker zehn Jahre nicht mehr gehört und kann den immer noch komplett mitsingen“ ruft meine Freundin Jana mir ins Ohr.
Stunden, die wie im Flug vergehen
Das war jetzt schon meine dritte Indie Pop Party und wird mit Sicherheit nicht die letzte gewesen sein. Jede Party wurde erst verlassen, als die Füße wund getanzt waren.
Es ist etwas ganz Besonderes, die eigene Playlist im Club zu hören und vergessene Lieblingssongs wieder zu entdecken – und das auch noch mit fremden Leuten zu teilen, die einem durch den gleichen Musikgeschmack dann ganz schnell gar nicht mehr so fremd erscheinen.
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