Am 25. Oktober 2022 wird der popNRW-Preis 2022 verliehen: Bands und Newcomer:innen aus NRW werden in Köln zum elften Mal für ihre Musik ausgezeichnet. Dabei sind auch einige Acts aus dem Ruhrgebiet. Hier bekommt ihr den Überblick, welche Musiker:innen unter den Nominierten sind.
Der popNRW-Preis wird jährlich von einer Fachjury in zwei Kategorien vergeben: Zum einem werden Outstanding-Artists ausgezeichnet, zum anderen wird der Newcomer-Preis verliehen. Zu den vergangenen Preisträger:innen gehören unter anderem Giant Rooks und Goldroger. In diesem Jahr kommen neun der insgesamt 31 Nominierten aus dem Ruhrgebiet – und decken rein musikalisch ein großes Spektrum von Soul über Afro-Pop bis Surfpunk ab.
popNRW-Preis 2022: Ruhrgebiets-Nominierungen in der Kategorie „Outstanding Artists“
Amilli (Bochum)
Die Bochumer Sängerin Amilli veröffentlicht seit 2018 Musik und hat im selben Jahr den Förderpreis „1LIVE Krone“ verliehen bekommen. Ihr souliger Pop begeistert seitdem nicht nur die lokale und nationale Szene, Amilli ist auf internationalen Bühnen unterwegs und auch ihre Musik wird von internationalen Medien beachtet. Zuletzt hat sie 2021 ihre Single „Hazy Days“ veröffentlicht. In diesem Jahr ist Amilli in der Kategorie „Outstanding Artists“ nominiert, 2019 gewann sie den popNRW-Preise als beste Newcomerin.
Drens (Dortmund)
Die Surfpunk-Band Drens aus Dortmund hat mit „HOLY DEMON“ dieses Jahr ihr Debütalbum veröffentlicht – und es mit ihrem Track „All My Friends Got Time“ auf den Soundtracks der Serie „How to sell Drugs online (fast)“ geschafft. Auf „HOLY DEMON“ verpacken sie ernste Themen wie das Besiegen eigener Dämonen in eine mitreißende Surfpunk- und Grungeästhetik. Seit 2018 macht die Band zusammen Musik.
ORnella Mikwasa (Dortmund)
ORnella Mikawasa aus Dortmund macht souligen Afro-Pop und ist 1991 aus der Demokratischen Republik Kongo nach Hamm gekommen. In ihren Texten verhandelt sie empowernd ihren Werdegang, Liebe, Loslassen, toxische Beziehungen, Emanzipation und Leidenschaft. Der Song„Fémina“, der Titel-Track ihrer im Juli veröffentlichten Debüt-EP „Féminina“, ist eine feministische Power Hymne, die sich um den (Selbst-)Wert von Frauen und stolze Unabhängigkeit dreht. Dies ist auch das Thema, das der EP zugrunde liegt. Trotz wichtiger gesellschaftlicher Themen schafft ORnella Mikawasa Leichtigkeit zu behalten und verpackt ihre Texte in einem tanzbaren Gewand.
Schlakks (Dortmund)
Der Dortmunder Rapper Frederik Schreiber alias Schlakks hat nach seinem Debüt „Menschlich“ von 2011 mit „Wir werden von euch erzählen“ im vergangenen Jahr sein sechstes Album veröffentlicht. In dem nimmt er politisch Stellung: Er kritisiert deutlich den Export von Waffen, die aktuelle Grenzpolitik und thematisiert den Klimawandel in seinem charakteristischen Oldschool-Vibe. Schlakks ist seit vielen Jahren nicht aus der Dortmunder Rapszene wegzudenken – und deshalb in diesem Jahr als „Outstanding Artist“ nominiert.
Vomit Heat (Essen)
Vomit Heat, eigentlich Nils Herzogenrath, lebt zwar zurzeit in Köln, stammt aber ursprünglich aus Essen und ist an zahlreichen Musikprojekten wie „Ωracles“ und „Skuffface“ beteiligt. Für sein Soloprojekt ist er nun als „Outstanding Artist“ nominiert. Vomit Heat ist Shoegaze mit intensiven psychedelischen Elementen und zahlreichen anderen Einflüssen, beispielsweise aus dem Krautrock und Lo-Fi. Beim popNRW-Preis ist Vomit Heat ein altbekanntes Gesicht: 2013 hat er hier den dritten Platz gemacht. Mit „Spirit Desire“ hat der Musiker 2016 sein Debüt-Album rausgebracht, im Mai ist sein zweites Album „Second Skin“ erschienen. Hierfür hat er unter anderem mit der Essener Band International Music zusammengearbeitet.
Diese Acts aus dem Ruhrgebiets sind in der Kategorie „Newcomer“ nominiert
Sloe Noon (Dortmund)
Der Anfang vom Dream-Pop-Duo Sloe Noon war 2020 nicht im Ruhrgebiet – sondern in Brighton. Damals noch als Soloprojekt von Sängerin Anna Olive angedacht, sind Sloe Noon mittlerweile ein Dream-Pop-Duo und zusammen in Dortmund angesiedelt. Denn das Studium hat Anna Olive und Dennis Mielke nach Dortmund verschlagen. Zusammen machen sie verträumte und tanzbare Musik, die zwischen Alternative-Rock, Indie- und Dream-Pop einzuordnen ist, und haben mit „Embassy Court“ 2021 ihre erste EP veröffentlicht. Ihre jüngste Single „Phthonus“ ist diesen Oktober erschienen.
Brenda Blitz (Gelsenkirchen)
Die gebürtige Gelsenkirchenerin Brenda Blitz bringt mit rauer Stimme, poppigen Beats und Synthesizern den 80s-New-Wave-Sound ins Jahr 2022. In ihren Texten löst sie sich entschlossen von Energievampiren, fordert selbstverliebt zum Küssen auf und wünscht sich einen Boy als Barbie. Ihre jüngste EP „Schock Herzbrand“ hat sie Ende Juli veröffentlicht, jetzt ist sie als Newcomerin beim popNRW-Preis nominiert.
Alona (Bochum)
Auch die Bochumer Musikerin Alona ist für die Katergorie Newcomer nominiert. Alona macht elektronischen Pop mit experimentellen Elementen, der mal laut und schrill, mal leise und sphärisch ist – aber dabei immer etwas Tanzbares hat. Zuletzt hat sie ihre Single „LOOK AT ME“ veröffentlicht, welche davon handelt, endlich angeschaut werden zu wollen.
Sophie Chassée (Essen)
Die Essener Singer-Songwriterin Sophie Chassée macht gefühlvollen, gitarrenlastigen Pop, den man an ruhigen Abenden Zuhause hören möchte, mit Texten, die wohl jede:r nachfühlen kann. Ihr jüngstes Album „Lesson Learned“ von 2021 zeigt das eindrucksvoll. Es geht um die großen Gefühle, ums Loslassen, Herzschmerz und Verlangen – und darum, sich selbst zu finden. Sophie Chassée ist im Übrigen nicht nur eine beeindruckende Gitarristin, sie ist außerdem Bassistin bei AnnenMayKantereit.
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