Partys, Kunst und Vorträge: Im Unikat in Witten wird Kultur selbst gemacht

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Lange war in Wittens unterer Bahnhofstraße abends nicht besonders viel los – trotz des zentralen Spots in der City. Mit dem Einzug des Kulturzentrums Unikat in den ehemaligen Tedi-Store sollte sich das ändern.

Früher zog es die meisten Menschen an Samstagabenden in Witten in die Cafés und Bars des Wiesenviertels. In der unteren Bahnhofsstraße war hingegen nicht mehr los als zu derselben Zeit auf einem Friedhof. Bis das Unikat dort seinen Sitz fand. Das Kulturzentrum mit dem gleichnamigen Verein hat sich der Mission verschrieben, dort Kultur zu machen.

Das Unikat in der Wittener Bahnhofsstraße
Das Unikat in der Wittener Bahnhofsstraße. Früher war hier mal ein Tedi-Store. Foto: Anne Mareike Keßler.

Es ist unter anderem ein Ort für Partys, Konzerte, Ausstellungen, Workshops, Kinoabende, Lesungen, Poetry Slams oder Vorträge. Hier finden Bierabende ebenso statt wie Vorträge und Diskussionen über Medizin. Es ist ein Treffpunkt für Studierende, aber genauso für andere Kulturinteressierte. Doch was steckt eigentlich dahinter?

Die Geschichte des Unikats Witten

Die Geschichte des Unikats ist eng mit der Universität Witten-Herdecke verbunden. 2001 gründete es sich als eine Initiative aus einem Kurs des Studium Fundamentales heraus. Mit dem Ziel, eigene Veranstaltungen durchführen zu können, bezog der Kulturtreff seine erste Heimat im alten Wartesaal im Wittener Hauptbahnhof. Dort zog die Initiative im Dezember 2010 aus, ein Jahr später dann in einen neuen Raum in der Westfalenstraße ein. Während sich die erste Zeit die Veranstaltungen nur an die Studis der Uni Witten-Herdecke richteten, wollte das Team des Unikats seine Veranstaltungen zudem auch für andere Kulturinteressierte öffnen. 2016 wurde aus der Initiative ein eigener Verein, der auch unabhängig agieren kann. 

Zwei Jahre später gab es einen erneuten Umbruch, nachdem das Gebäude, in dem sich das Unikat befand, verkauft wurde. Der Verein musste also wieder Ausschau halten nach einem geeigneten neuen Ort. Dieser fand sich in der ehemaligen Tedi-Filiale auf der unteren Bahnhofstraße, wohin das Unikat dann Ende 2018 zog. Was sich im ersten Augenblick weniger glamourös anhört, ist für die Kulturschaffenden doch ein Glücksgriff. Das neue Gebäude verfügt über eine riesige Fläche, ein Kellergeschoss für Partys, eine obere Etage mit Lernräumen und eine große Dachterrasse. 

Die Sitzecke im Erdgeschoss des Unikats. Foto: Dana Schmidt.

Spielwiese zum Experimentieren

Die Arbeit, die die Vereinsmitglieder des Unikats leisten, ist ehrenamtlich. Woher dafür die Motivation kommt, erklärt Julian Seitlinge, der selbst an der Uni Witten-Herdecke Philosophie, Politik und Ökonomik studiert und im Unikat-Vorstand ist: „Ich mache das, weil man super viel lernen kann. Weil man so eine Spielwiese hat, wo man selbst was verwirklichen kann. Man steht einfach nicht vor hohen Hürden, wenn man eine Veranstaltung machen möchte.” 

Julian Seitlinger, Pressesprecher und Vorstandsmitglied des Unikats. Foto: Giulia Priol.

Die niedrigen Hürden für die Kulturschaffenden haben auch mit der Finanzierung der kulturellen Vereinsarbeit zu tun. Da der Verein immer noch eng mit der Uni verknüpft ist, finanziert sich die Kulturarbeit zu einem großen Teil aus dem Hochschulwerk und den Studierendenbeiträgen. Das nimmt den Druck von dem Team, das Unikat komplett über den laufenden Betrieb zu finanzieren. Die Lernräume in der oberen Etage sind daher auch exklusiv für Studierende, die Veranstaltungen aber für alle offen. Und meistens auch umsonst. „Wir versuchen da, einen niedrigschwelligen Zugang zu leisten“, erklärt Julian. Geöffnet ist es veranstaltungsbasiert.

Die Bar Kitten

Das jüngste Projekt des Unikats ist das Kitten. Das ist eine Bar, die sich direkt neben dem Unikat befindet und als kleinerer Raum für Veranstaltungen mit bis zu 50 Personen genutzt werden soll. Also praktisch das Unikat in klein. Es soll 2021 eröffnet werden.  

Mehr Informationen unter: https://www.unikat.events/.

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