„Weihnachten zu zweit“: Mit diesem Song läuten Kay Shanghai und Dagobert die Weihnachtszeit ein

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Der Clubbetreiber und Musiker Kay Shanghai und Sänger Dagobert releasen mit „Weihnachten zu zweit“ eine Hymne auf die kalten, besinnlichen Festtage. Im Interview erzählen sie, was ihnen Weihnachten und der Song bedeuten und welche Weihnachtssongs sie am liebsten hören.

Zugefrorene Seen, Schneelandschaften, Geschenke und vor allem ganz viel Liebe und Zweisamkeit: Kay Shanghai und Dagobert haben mit „Weihnachten zu zweit“ einen Weihnachtssong releast, bei dem Besinnlichkeit aus jeder Pore quillt, und der pures Weihnachtsfeeling bedeutet. Passend zum ersten Advent haben sie heute das Musikvideo zum Track veröffentlicht.

STROBO: In „Weihnachten zu zweit“ spielt ihr mit ganz traditionellen Weihnachtsbildern wie Landschaften voller Schnee und Truthahn als Weihnachtsessen. Was verbindet ihr selbst mit Weihnachten?

Dagobert: Ich bin überhaupt kein Weihnachtsmensch, ich habe Weihnachten auch schon verpasst und vergessen. Es ist nichts, worauf ich mich freue. Vielleicht ändert sich das jetzt nach dem Song aber. Weil er so weihnachtlich ist, habe ich nämlich schon Lust auf die Zeit bekommen.

Kay Shanghai: Für mich bedeutet Weihnachten meist viel Arbeit, weil der Club offen ist und meistens um die Zeit auch sehr gut funktioniert. Früher hatte ich am 24. frei, aber selbst das hat sich geändert. Ich bin am 24. zwar vorher noch bei meiner Mutter und wir essen zusammen, aber meistens geht es danach wieder in den Club. Dieses Jahr habe ich mir für den 23. aber Tickets für den Nussknacker geholt und lasse es da besinnlich zugehen. Sonst mag ich auch das Fernseh-Programm an Weihnachten sehr gerne mit „Kevin -Allein zu Haus“ und „Stirb langsam“.

Dagobert: Oder „It’s a Wonderful Life“, der bringt mich immer zum Heulen. Zum Schluss ist er aber ganz positiv und fröhlich.

Kay Shanghai: Dagobert und ich schauen auch gerne Filme zusammen. Ich liebe es, an Weihnachten die Zeit zu haben, Filme zu gucken und näher zusammenzurücken, wenn alle entschleunigen. Ich habe vorletztes Jahr übrigens auch mal selbst den Nikolaus gegeben.

STROBO: Wie war das für dich?

Kay Shanghai: Ich war zwar mal auf einer Schauspielschule, aber das war die schwerste Rolle, die ich je spielen musste. Ich hatte ein Buch, in dem stand, was die Kinder alles gemacht haben – und das musste ich ihnen auch ein wenig aufs Brot schmieren. Dafür musste ich mir etwas Mut antrinken, weil ich die Kinder ja nicht terrorisieren oder verängstigen wollte. Deshalb habe ich die schlechten Sachen immer zuerst genannt und dann ganz schnell erzählt, was sie alles gut gemacht haben. Ich hatte außerdem Angst, dass freche Kinder dabei sind, die entlarven, dass ich nicht der Nikolaus bin. Es war dann letztlich aber sehr schön.

Als Kind habe ich mir im Kindergarten in Indonesien einmal die Klamotten vom Weihnachtsmann angezogen und bin damit rausgegangen. Das gab ein riesiges Theater, ich habe das ganze Weihnachten gecrasht und dem eigentlichen Weihnachtsmann die Show gestohlen.

„Weihnachten zu zweit“ von Kay Shanghai und Dagobert: Hier seht ihr das Musikvideo

STROBO: Wie seid ihr dazu gekommen, zusammen einen Weihnachtssong aufnehmen zu wollen?

Dagobert: Ich habe „Weihnachten zu zweit“ vor über 14 Jahren geschrieben. Damals war der Song noch nicht als Duett gedacht, und habe ihn auch total vergessen. Letztes Jahr nach unserer gemeinsamen Tour habe ich ihn Kay vorgespielt und er meinte, dass wir ihn unbedingt zusammen aufnehmen müssen. Erst dachte ich: Braucht die Welt noch einen neuen Weihnachtssong? Dann haben wir es aber ausprobiert und der Song ist so schön und besinnlich geworden, dass ich wusste: auf jeden Fall. Das liegt daran, dass ich mit Kay Weihnachten feiern würde, obwohl ich kein Weihnachtsfan bin. Denn mit Kay ist alles schön. Deswegen hat der Song für mich eine Berechtigung, er macht mich sehr glücklich.

Kay Shanghai: Ich glaube auch, dass unser Song die Leute sehr erreicht. Es ist oft nicht einfach, zu Weihnachtsgefühlen zu stehen. Im ersten Moment rümpfen die Leute vielleicht die Nase, aber dann muss man sich einfach davon packen lassen – gerade in der jetzigen Zeit. Irgendwie ist Weihnachten diese Konstante, mit der man nichts zu tun haben will, gegen die man sich aber auch gleichzeitig nicht wehren kann.

Unser Song ist außerdem auch eine Ode an die Liebe und an die Freundschaft und das ist etwas, worauf man sich immer wieder berufen kann. Oftmals gab es dunkle Momente in meinem Leben – und durch die bin ich auch mit Dagobert gekommen. Er kann zwar nicht immer da sein, aber der Song schon. Und das bedeutet mir unglaublich viel.

STROBO:Inside – Dagobert und Kay Shanghai

Der Schweizer Sänger Dagobert hat in diesem Jahr mit „Bonn Park“ sein fünftes Studioalbum veröffentlicht. Kay Shanghai ist Clubbetreiber und Musiker aus Mülheim an der Ruhr. Er betreibt das Hotel Shanghai in Essen und hat 2021 mit „Haram“ sein Debütalbum als Rapper veröffentlicht. Der Song „Weihnachten zu zweit“ ist ihr erstes gemeinsames Release.

STROBO: Kay, wenn man sich dein Debütalbum „Haram“ anhört, das du im vergangenen Jahr releast hast, wäre es naheliegend gewesen, dass du einen Rap-Part auf dem Song übernimmst. Wieso habt ihr euch dagegen entschieden?

Kay Shanghai: Weil ich es immer wack finde, wenn der MC reinkommt und noch ein paar Lines spittet. Der Song soll sich ja auch zeitlos anhören.

Dagobert: Außerdem hast du ja auch schon viel gerappt und in dem Song kommt deine Stimme mal ganz anders zur Geltung. Das macht es für mich auch erst weihnachtlich. Zusätzlich hast du dich ja auch in den Song verliebt, wie er war. Dann ergibt es Sinn, den Text nicht nochmal umzuschreiben. Und wie du singst, finde ich fantastisch.

Kay Shanghai: Das war auch gar nicht so einfach, weil Dagobert eine sehr tolle Stimme hat. Ich glaube, die Leute hören aber raus, dass es passt. An Weihnachten hören die Menschen zu und die Liebe, die sie hören, ist die Liebe, die Dagobert und ich machen.

STROBO: Euer Musikvideo ist genauso besinnlich wie euer Song und zeigt Abende vor dem Kamin und Spaziergänge im Schnee. Wie war die Aufnahme für euch?

Kay Shanghai: Als ich Dagobert in der Schweiz besucht habe, habe ich das erste Mal wirklich Zeit in den Bergen verbracht. Es war einfach überwältigend, morgens aufzustehen und von den Bergen umringt zu sein. In der Landschaft relativiert sich alles, es war ein Winter Wonderland. Wir haben zusammen ein ausgedehntes Wochenende gehabt, Käsefondue gegessen und Uno gespielt. Das war sehr schön.

STROBO: Habt ihr nach eurem Release noch Auftritte mit eurem Song geplant?

Dagobert: Jetzt, wo der Song raus ist, wird es in der Adventszeit auf jeden Fall keine Sendung mehr zu Weihnachten geben, die uns nicht einladen muss.

Kay Shanghai: Ja, oder? Zum Beispiel Carmen Nebel? Oder, Dagobert, glaubst du, wir schaffen es nochmal in den Fernsehgarten?

Dagobert: Wir machen alles (lacht).

STROBO: Wie würde euer ideales Weihnachten aussehen?

Dagobert: Wenn den ganzen Tag über dieser Song läuft, ist alles okay. Wahrscheinlich bin ich dieses Jahr bei meiner Familie oder es kommt irgendwer vorbei. Aber das entsteht immer spontan.

Kay Shanghai: Ich liebe es, an Weihnachten spezielle Sachen zu essen. Die letzten Weihnachten habe ich nur mit einer Person gefeiert, weil diese Person auch gerne mit mir feiert. Und das möchte ich wieder machen. Dann ziehen wir uns durch die freien Tage. Das größte Geschenk ist für mich, dass ich jetzt schon wunschlos glücklich bin. Aber ich liebe es, meinen Freunden Geschenke zu machen, das werde ich mir nicht nehmen lassen.

STROBO: Habt ihr selbst einen Lieblings-Weihnachtssong?

Dagobert: Ich habe ein Lieblings-Weihnachtsalbum von Ferrante und Teicher. Das sind zwei Pianisten, die ältere Weihnachtssongs gespielt haben. Das klingt vielleicht langweilig, aber es ist ein wunderschönes Album. Und wenn ich einen Song auswählen müsste, würde ich „Kling, Glöckchen, Kling“ von den Flippers nehmen, der hat mir immer gut gefallen.

Kay Shanghai: Bei mir sind es eigentlich eher die älteren Songs, bei denen man es ein bisschen knistern hört. Mariah Carey fühle ich an Weihnachten zum Beispiel nicht so. Mariah Carey an Weihnachten in einer Gay Bar, fühle ich hingegen sehr.

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