Das sind die besten Ausstellungen im Ruhrgebiet

Von Lichtkunst bis zum doppelten Dalí: 2024 zeigt das Ruhrgebiet viele interessante Ausstellungen. Wir fassen zusammen, was ihr nicht verpassen dürft.

ENERGY | ENERGIE

Das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna und das Museum Wilhelm Morgner in Soest konzentrieren sich in ihrer Doppelausstellung auf das titelgebende Thema Energie. Das weltweit einzigartige Museum in Unna ist in einer alten Brauerei beheimatet und hat schon in der Vergangenheit mit außergewöhnlichen und visuell umhauenden Installationen zum Thema Licht begeistert. 2021 waren wir schon mal vor Ort. In Soest werden Kunstwerke zum Thema aus der Sammlung Schroth gezeigt. 

Wann? Noch bis zum 25. Februar 2024, nur mit Führung; unter der Woche immer 13 Uhr / 15 Uhr, am Wochenende stündlich.

Wie viel? 14 € / 8,50 € inklusive Zugfahrt zwischen beiden Museen.

DIE STADT IST ANDERSWO. REVISION EINES TRAUMS

Im Museum unter Tage in Bochum dreht sich in der neuen Sonderausstellung alles um Urbanität. Die Kunstwerke, die in dem 2015 eröffneten, ziemlich beeindruckenden, Museum ausgestellt werden, legen den Fokus auf übersehene Orte der Stadt: Hinterhöfe, Brachflächen, Bahnhöfe. Orte, durch die man schnell läuft, sie aber selten wirklich wahrnimmt. Gleichzeitig geht es auch um die vermeintliche Freiheit, die mit dem Leben in der Großstadt einhergehen soll. Kurz: Wie hat Kunst „die Stadt“ die letzten 120 Jahren wahrgenommen? Wenn euch das Thema nicht besonders interessiert, fasziniert euch die Architektur des Museum vielleicht trotzdem.

Wann? Bis zum 21. April 2024.

Wie viel? 6 € / 4 €.

Das Gemälde View of Manhattan from Greenpoint von Richard Haas von 2003. Foto: Thorsten Jorzick.

OUR HOUSE IS A VERY VERY VERY FINE HOUSE

Mit diesem doch sehr selbstbewussten Titel feiert das Kunstmuseum Bochum das 40-jährige Jubiläum seines Museumsgebäudes. Genau darin besticht die Ausstellung. Durch kluge Installationen von 16 zeitgenössischen Künstler:innen ist das Museum nicht nur Ort der Kunst, sondern selbst Ausstellungsgegenstand. Neben den neu für das Jubiläum kreierten Werken präsentiert das Museum außerdem ein Best Of aus der Sammlung. Überthema ist „Zusammenkommen“.

Wann? Bis zum 28. April 2024.

Wie viel? 6 € / 3 €.

Milestones in Contemporary Design 2023–2024

Das Red Dot Design Museum in Essen ist weltweit unter Designfans bekannt. Mittlerweile gibt es Ableger in Singapur und Xiamen. Jährlich vergibt die Red Dot Design Stiftung die renommierten und auch zahlreichen Auzeichnungen für Bestes Produktdesign, Kommunikationsdesign und Designkonzept. Gegründet wurde der Preis in den 1990ern, die Historie reicht aber bis ins Jahr 1954 nach Essen zurück. Dort wurden zum ersten Mal besonders vorbildliche Industrieprodukte ausgestellt, finanziert von der Familie Krupp auf Villa Hügel. In der aktuellen Ausstellung werden die neusten Preisträger gezeigt, und das sind einige. Nehmt euch also Zeit mit. 

Wann? Bis zum 31. Mai 2024.

Wie viel? 9 € / 4 €, freitags Pay What You Want.

Die Ausstellungen im Red Dot Design Museum in Essen begeistern vor allem Designfans. Foto: Red Dot Design Museum.

UK Women

Politische Fotografie existiert, seitdem Fotografie existiert. Auch im Vereinten Königreich, was in den letzten Jahrzenten politisch ja auch das ein oder andere Problem mit sich rumtragen musste, ist diese Art der Fotografie ein Spiegel der Gesellschaft. Besonders der Blickwinkel von Fotograf:innen ist dabei spannend. Die Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen (in der Nähe des Gasometer Oberhausen*) vereint rund 200 Werke britischer Fotografinnen von 1970 bis heute. Eine spannende, feministische Sozialkritik über das Gesellschaftsbild eines Landes, das nach Identität sucht. 

Wann? 26. Mai 2024 bis 15. September 2024.

Wie viel? 8 € / 4 €.

*Ja, auch das Gasometer Oberhausen bietet dieses Jahr wieder eine Ausstellung zu besten. Für Menschen, die noch nie in einer Gasometer-Ausstellung waren, wird diese sicherlich sehenswert sein. Für die anderen gefühlt ¾ des Ruhrgebiets: Es sind wieder große hängende Naturfotografien, nur wird dieses Mal in der oberen Etage keine Kugel sondern eine Wand angestrahlt. Wow.

„Dalí: Das endlose Rätsel“

Das Phoenix des Lumières habt ihr wahrscheinlich bereits gesehen, auch wenn ihr noch nicht da wart. Dortmunds beliebteste Ausstellungshaus ist so konzipiert, dass es jeden User mit mehr als 30 Minuten Instagram Bildschirmzeit schon fast dazu zwingt, eine Story zu machen, wie er:sie in den immersiven Bildern bekannter Künstler versinkt. Das nicht ganz unumstrittene Ausstellungskonzept startet nach den überaus erfolgreichen Installationen zu Klimt und Hundertwasser dieses Jahr mit Installationen zu Dalí und Gaudí. Euch erwarten keine Originalkunstwerke, sondern Projektionen, die euch fühlen lassen sollen, als ständet ihr mitten im Gemälde. Dazu läuft Pink Floyd. 

Der Inhaber, die französische Agentur „culturespaces“, möchte Kunst so erreichbarer und „demokratischer“ machen. Dieser Wohlwollen endet dann nur leider an der Kasse. Trotzdem absolut sehenswert.

Wann? Ab dem 26. Januar 2024.

Wie viel? 16 € / 14 €.

„In Motion – Art & Football“

Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund ist mit seiner ausführlichen Dauerausstellung vor allem für Fans von Alemannia Aachen bis Wattenscheid 09 interessant. Dank der 2024 stattfindenden Europameisterschaft könnten sich bald aber auch Kunststudent:innen hierher verirren (nicht, dass sich das gegenseitig ausschließt). Die Sonderausstellung „In Motion – Art & Football“ verspricht eine immersive Rauminstallation auf 1000 Quadratmetern. Alles soll sich weiterhin um König Fußball drehen, allerdings viel mehr, wie moderne Kunst ihn sieht. Künstlernamen wie Pablo Picasso, Salvador Dalí und Paul Klee sollen die EM-Fans locken. Zusätzlich sind laut Presseerklärung Performances, Musik und Theater in Kooperation mit dem Theater Dortmund, dem Schauspielhaus Bochum und den Ruhrfestspielen Recklinghausen geplant.

Wann? Ab dem 27. Mai 2024.

Wie viel? Noch nicht bekannt.

Bock auf mehr STROBO? Lest hier: Veganuary im Ruhrgebiet: Fünf vegane Hotspots in Essen.

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