Nerven verloren, Bekanntschaften gewonnen – STROBO nach 6 Monaten

Mein Bild

Das STROBO Magazin gibt es jetzt ein halbes Jahr. „Locker easy“ und „Ohne Stress“ war die Zeit natürlich nicht. Deswegen Zeit für Redakteur Max, mal zurückzublicken und einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Als ich anfing, mir im stillen Kämmerlein über STROBO Gedanken zu machen, war ich überzeugt: Das Magazin soll mich und andere bloß nicht stressen. Es sollte alles gemach laufen. Ein Kulturmagazin besitzt schließlich nicht die Pflicht, tagesaktuell über alle Geschehnisse berichten zu müssen. Aber als wir Anfang April endlich gestartet sind und wir uns von jetzt auf gleich neben Uni und Beruf Woche für Woche durch einen wöchentlichen Redaktionsalltag manövrierten, wurde mir bewusst: Es wird eine Menge Arbeit dazugehören, dass STROBO unseren Ansprüchen erfüllt. Artikel schreiben und redigieren, den Social-Media Auftritt, Treffen mit Autor:innen und Fotograf:innen koordinieren und zuletzt der Eventkalender. Irgendwie bekommt man es dann doch hin. 

Bisher hat niemand von uns Geld erhalten, stattdessen das eine oder andere Mal Nerven verloren. Dennoch geht und ging es immer irgendwie voran:

Wir haben einen kleinen Radiobeitrag im WDR bekommen, wir durften mit POP NRW bei einem französischen Festival netzwerken und erreichen bei Instagram mehr als 1000 Menschen, wovon wir tatsächlich auch ein paar Menschen nicht persönlich kennen.

Eistee, Radler und Döner mit Protagonist:innen

Doch all die kleinen Erfolge auf dem Papier sind nichts gegen die zahlreichen Menschen, die ich durch STROBO niemals getroffen hätte. Nach einem halben Jahr könnte ich ein Buch über die Situationen schreiben, die es nicht ins Magazin geschafft haben, mir aber immer in Erinnerung bleiben. Bei meinem ersten Interview mit Miedya Mahmod habe ich drei Stunden lang gequatscht, geraucht und Eistee getrunken, obwohl meine Fragen schon längst beantwortet waren.

Am heißesten Tag des Jahres saß ich bei Pandora 2.0 mit einem Oettinger Radler noch etwas länger in einem Plastikstuhl und mit Dönerkunde habe ich im tiefsten Ruhrgebiet an einer Straßenecke beim Deniz Grill eine Chaostasche verzehrt. Immer waren Interviews nicht nur Interviews, sondern Gespräche. Sich für Menschen Zeit zu nehmen, sie wirklich kennenzulernen ist ein Teil des Journalismus, der sonst verloren geht. 

Nach einem halben Jahr haben wir Blut geleckt und denken uns: Wir haben gerade erst angefangen. Mal schauen, wo STROBO nach einem Jahr steht.  Denn wir haben noch eine Menge vor und die Kultur im Ruhrgebiet ebenso.

Bock auf mehr STROBO? Lest hier: Warum ich hoffe, dass der Festivalsommer im Ruhrgebiet schnell zurückkommt

Mein Bild
Mein Bild